Auf dem Familienpolitischen Abend der FDP Siegburg begrüßte Ralph Lorenz aus Windeck die Gäste von nah und fern. Der Kandidat der FDP für den Deutschen Bundestag im Wahlkreis Rhein-Sieg I startete damit eine Veranstaltungsreihe mit Themen, die viele Menschen betreffen und bislang unberücksichtigt blieben.

Damit setzt die FDP als modernste Mitmachpartei ein deutliches Zeichen.

Die Familie ist die kleinste soziale gemeinsame Einheit einzelner Menschen. Ein Ort des Vertrauens, des Kräftesammelns und Füreinander. Wenn aufgrund einer Ehetrennung Kinder zwischen die Fronten geraten bleiben die Interessen der Kinder häufig unberücksichtigt.

Zu Gast waren der Jugendamtsleiter Marc Serafin aus Niederkassel und der FDP Familienpolitiker Tim Walter aus Hamburg, der sich für bessere familienrechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland einsetzt.

Der Saal war gut gefüllt. Der Niederkasseler Jugendamtsleiter hielt einen hochinteressanten Impulsvortrag. Kernbotschaft: „Frauen und Männer sind heute beiderseits berufstätig und Väter nehmen sehr viel stärker Anteil am Aufwachsen der Kinder, als in der Vergangenheit. Weithin gilt in unserer Gesellschaft das Leitbild anteiliger partnerschaftlicher Aufteilung von Kindererziehung und Beruf. Im Trennungsfall unterstützt nun aber unser gegenwärtiges Familienrecht einseitig immer noch ein traditionelles Familienmodell, wonach einem Elternteil – meist den Müttern – die Aufgabe der Kinderbetreuung und dem anderen Elternteil die Zuständigkeit für´s Geldverdienen zukommt. Kann sich ein Elternteil mit diesem Rollenbild nicht mehr identifizieren, entstehen zwangsläufig Konflikte, die nicht selten in gerichtlichen Verfahren stark eskalieren“, so Serafin, der in seiner Arbeit täglich mit eskaliertem Elternstreit zu tun hat.
„Wir brauchen hier einen Leitbildwechsel weg vom Residenzmodell hin zu shared parenting, so der Jugendamtsleiter weiter. „Bei einer Trennung bleiben den Kindern dadurch beide Eltern erhalten. Mütter und Väter können Familienleben und Beruf besser vereinbaren. Es gibt weniger Alleinerziehende und weniger Streit um die Kinder. Hier sind die politischen Parteien gefragt das deutsche Familienrecht an einen modernen Standard heranzuführen.“

Tim Walter, Gründungsmitglied des Internationalen Rates für die paritätische Doppelresidenz, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Bonn: „Internationale Forschungsergebnisse belegen, dass die Doppelresidenz dem Kindeswohl in der Regel am besten entspricht. Deutschland muss hier dringend etwas tun, die Erkenntnisse der Forschung finden bei uns bisher kaum Berücksichtigung. Das muss sich ändern!“

Besonders freute sich Lorenz über den Zuspruch betroffener Väter, Mütter und Großeltern. Die Freien Demokraten haben mit ihrer Beschlusslage zur Doppelresidenz und dem sogenannten Wechselmodel ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Parteienlandschaft in Deutschland. Die FDP fordert die grundsätzliche Annahme, dass bei einer Trennung beide Eltern weiter verantwortlich für die Kindererziehung sind, wenn im Einzelfall nichts dagegenspricht. Mit dieser Beschlusslage präsentiert sich die FDP sehr fortschrittlich und fordert die Umsetzung der Resolution des Europarates.

Auf die Frage, was die FDP in NRW tut, verwies der Bundestagskandidat auf den NRW Koalitionsvertrag. „Uns geht es um Inhalte und nicht um Posten. Wir sind froh, dass wir die CDU von den Vorteilen des Wechselmodells überzeugen konnten.“

Der Generalsekretär der FDP NRW, Johannes Vogel kündigte kürzlich in einem Interview eine Bundesratsinitiative an. „Ehen können scheitern. Doch von Kindern darf nicht erwartet werden sich zwischen ihren Eltern entscheiden zu müssen. Wir fordern eine stärkere Berücksichtigung der Betreuungspflicht für beide Eltern. Kinder sollen den Anspruch haben, auch im Trennungsfall mit beiden Eltern zu leben, idealerweise im regelmäßigen Wechsel (Doppelresidenz / Wechselmodell).“

Ralph Lorenz nahm im Nachgang des Vortrages viele Fragen der Besucher auf. Dabei kamen Einzelschicksale zur Sprache, die emotional berührten. „Anstatt die Streitbewirtschaftungsindustrie mit Fällen zu beschäftigen, sollten die Interessen der Kinder in den Focus gesetzt werden, dann lösen sich viele Probleme von selber.“

Ingrid Rumland, Ortsvorsitzende des FDP Siegburg, hielt fest, dass die gesellschaftliche Diskussion darüber, wie wir mit Trennung und Elternschaft umgehen, nun intensiver geführt werden müsse und bedankte sich bei den Gästen und der Moderation

v.l.n.r. Ralph Lorenz, Ingrid Rumland, Marc Serafin, Tim Walter

 

 

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